IM OKTOBER 2017 IST ES WIEDER SOWEIT !

No more Flugplatzblasen!

No more Flugplatzblasen!
Vorab möchte ich mich beim Flugsportring für die Vermietung des Flugplatzes in den letzten Jahren bedanken und respektiere die Entscheidungen der Flieger, aber nicht die des Landratsamtes. Auch wenn das Folgende vielleicht manchem aufstoßen könnte, mir geht’s rein um die Fakten und nicht um Persönliches.
Bisher habe ich noch keine Info vom Landratsamt bzw. Wasserwirtschaftsamt bekommen. Hier die einzige Info die ich habe, vom Luftsportring, nicht vom Landratsamt:
„…wird es ab 2018 völlig unabhängig von einer Neuasphaltierung keinerlei Motorsportveranstaltungen mehr auf dem Flugplatz Elchingen geben, da der Geschäftsbereich Wasserwirtschaft des Landratsamtes solche Veranstaltungen mit einem „erheblichen Risiko“ einstuft und von uns enorme Aufwendungen für die Schadensabwendung verlangt. Um diese finanziell auch nur annähernd refinanzieren zu können, müssten wir Ihre Flugplatzmiete mindestens auf des 2-3-fache erhöhen…! Sie hätten nicht Grün wählen sollen!“ Letzteres war wohl ironisch gemeint.

Erhebliches Risiko? Größeres Risiko als der Flugbetrieb selber? Ich gehe davon aus, dass Flugzeuge einen weit größeren Tank haben als Autos. Eine Transall hat einen 28.000 Liter Tank. Im Falle eines Unfalls meine ich, dass der Schaden einiges höher wäre als mit einem Auto und dann nicht 20 Mann von Feuerwehr und THW bereitstehen. Ohne den Luftsportlern ans Bein pinkeln zu wollen, das liegt mir fern. Es ist ja ein Flugplatz und keine Rennstrecke. Ich versuche nur zu vergleichen. Rein ökologisch betrachtet dürfte ja in einem Wasserschutzgebiet gar nichts Motorbetriebenes bewegt werden.
Enorme Aufwendungen für die Schadensabwendung? Wie sieht diese aus? Also egal ob ein Schaden entsteht oder nicht? Dreht es sich ums Geld? Vor einigen Jahren wollte das Wasserwirtschaftsamt von mir eine Versicherung fürs Grundwasser. Da diese ja sicher auch der Flugplatz haben muss, so dachte ich, wollte ich bei der Versicherung ein „update“ für die Veranstaltung beantragen. Die Nachfrage beim Flugplatz welche Versicherungsgesellschaft das wäre, bekam ich die Antwort dass der Flugplatz selbst keine Versicherung fürs Grundwasser hat. Generell war es mit keiner Gesellschaft möglich das Grundwasser zu versichern. Klar ist, dass auch die eigenen Veranstaltungen wie das Flugplatzfest und der Flugbetrieb erhebliche Vorschriften bekommt, die teilweise nicht mehr zu erfüllen sind. Die Ironie bei der Sache ist, dass der Ideenhaber zum Bau des Flugplatzes im Wasserschutzgebiet ein ehemaliger Chef des Wasserwirtschaftsamtes war. Ich weiß nicht was unser Landrat Pavel zu der Sache sagt, vor vielen Jahren fand er die Drifttaxifahrt bei mir im Auto extrem geil!

Unabhängig der Entscheidung vom Landratsamt und Flugplatz muss auch ich in mich gehen, ob ich das Risiko weiterhin tragen will. 15 Jahre hatten wir im Oktober Glück mit dem Wetter und 15 Jahre hatten wir keinen Unfall und keine Verletzten. Die Kosten sind in der Zwischenzeit so extrem gestiegen, dass eine verregnete Veranstaltung für mich ein Fiasko wäre. Wenn eine Woche vor der Veranstaltung der Wetterbericht auf 100% Regenrisiko steht, macht es wirklich keinen Spaß mehr. Verdientes Geld sparen um eine verregnete Veranstaltung auszugleichen lässt der Fiskus nicht zu bzw. holt sich das Finanzamt. Wenn ein Wiesenbesitzer trotz Verpachtung der Fläche zusätzlich viel Geld will, was rechtlich nicht tragbar ist, wird’s komisch. Also bezahle ich Parkflächen teilweise zweimal. Noch komischer wird’s, wenn eine Gemeinschaft, die gezwungenermaßen ohne Gegenleistung vierstellig Geld mitverdienen kann und bei Nachfrage einer zweistündigen, personellen (2 Mann) Unterstützung, 8 Euro auf die Stunde verlangt und mich dabei auslacht. Da komme ich in einen Zwiespalt und will mich auch nicht mehr veräppeln lassen. Die Wochen vor der Veranstaltung sind für mich und Jule einfach extrem sorgenreich. Jeder der uns kennt und uns in der Zeit erlebt, weiß was ich meine. Klar hab ich auch Geld dabei verdient, was auch sein muss, aber im Nachhinein kann man das leicht sagen und nur wenige kennen diverse Hintergründe. Ich hab schon vielen Leuten vorgeschlagen, dass man das Risiko mittragen könne, aber keiner wollte nach Erklärung meines Risikos einsteigen und man zeigte mir den Vogel.

Dass die Anwohner nicht begeistert sind, ist mir bekannt. Die sind vom Dasein des Flugplatzes sowieso nicht begeistert und sind von daher schon vorbelastet. Wir haben ein Lärmgutachten vom Landratsamt in dem steht, dass der Flugbetrieb lauter ist als unsere Veranstaltung. Das interessiert jetzt wohl niemand. Das hohe Verkehrsaufkommen an diesem Tag im Ort Elchingen wurde bemängelt. Der Vorschlag die Anreise der Teilnehmer und Besucher über Feldwege zu planen, dass im Ort weniger los ist, wurde vom Landratsamt abgelehnt.
Wir haben in den letzten 6 Jahren keine einzige offizielle Beschwerde bei Landratsamt, Ordnungsamt und Polizei bekommen. 15 Jahre lang haben wir den Flugplatz, besonders die Asphaltflächen, sauberer verlassen als wir ihn angetroffen haben.

Unabhängig vom Landratsamt ist die Entscheidung vom Flugplatz, das Flugplatzblasen nicht mehr zu veranstalten, zu respektieren. Egal aus welchem Grund. Aber die Entscheidung vom Landratsamt kann ich nicht nachvollziehen.

Vielleicht finden wir eine andere Location wo wir unseren Sport und unser Hobby ausleben dürfen. Aber Tuner und Motorsportler werden ja in der Zwischenzeit schlimmer angesehen als das was sonst so in der Gesellschaft und Politik passiert.

Auf jeden Fall möchte ich besonders meiner „Crew Flubla“ und allen anderen Involvierten danken. Jedes Jahr freuten wir uns eine geile Veranstaltung für Teilnehmer und Zuschauer auf die Beine zu stellen. Das meist positive Feedback (man kann nicht jeden zufriedenstellen) macht uns stolz, aber auch traurig, dass eine der größten Veranstaltungen im Ostalbkreis nun abgewürgt wird.

Wer einen Leserbriefoder schreiben will darf das gerne!